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Höchste Zeit für Mut machende Kinderfilme

Das Bremer Kinder- und Jugendfilmfest KIJUKO im verflixten siebten Jahr

Während andere Festivals derzeit online stattfinden, verlegt oder gleich ganz abgesagt werden, bot das Bremer Kinder- und Jugendfilmfest KIJUKO auch in diesem Jahr wieder ein spannendes Programm im Kinosaal. Vom 2. bis 4. Oktober veranstaltete das Kommunalkino CITY 46 eine kleine, aber feine Ausgabe des Festivals, bei dem sich das Publikum über einzigartige Kinoerlebnisse mit vielen Bremer Premieren freuen durfte – in gemütlicher Atmosphäre und natürlich unter Wahrung der Hygiene- und Abstandsregeln.

Zwar musste unter den aktuellen Bedingungen auf das traditionelle Rahmenprogramm aus Spiel- und Bastelaktionen, Workshops und Gästen verzichtet werden, doch war sich das Festivalteam einig, dass das exzellente Filmprogramm den Verlust aufwiegen konnte. Denn das Anliegen, herausragende Kinder- und Jugendfilme abseits des Blockbuster-Kinos auf die große Leinwand zu bringen, hat nach wie vor Bestand. Zumal bewegende Geschichten von mutigen Protagonist*innen gerade in den heutigen Zeiten Gold wert sind.

Publikumspreis für DIE ADERN DER WELT


Der Publikumspreis wurde in diesem Jahr erstmals sowohl an einen Lang- als auch einen Kurzfilm verliehen. Gewinner war der bildgewaltige Familienfilm DIE ADERN DER WELT, der das Publikum in die Mongolei führte, wo internationale Bergbauunternehmen das traditionelle Leben der Nomaden bedrohen. Das Spielfilmdebüt der Regisseurin und Drehbuchautorin Byambasuren Davaa ("Die Geschichte vom weinenden Kamel"), das auf dem KIJUKO seine Bremen Premiere feierte, wird in den nächsten Monaten nochmal im regulären Kinderprogramm des CITY 46 zu sehen sein. Bei den Kurzfilmen eroberte DER KLEINE VOGEL UND DIE BIENEN von Lena von Döhren die Herzen des Publikums.

 

Tolle Stimmung trotz alledem

Gezeigt wurden insgesamt sechs Mut machende Kinder- und Jugendfilme, von denen viele zum ersten Mal in Bremen zu sehen waren. Unter den Premieren war der deutsch-slowakische Kinderfilm SOMMER-REBELLEN, in dem sich der elfjährige Jonas allein auf eine abenteuerliche Reise in die Slowakei begibt. In MADISON hadert die ehrgeizige Titelheldin mit ihrem Rauswurf aus dem Nachwuchskader der Radrennfahrerinnen, während der amerikanische Independent-Film DRIVEWAYS eine berührende Geschichte über die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem achtjährigen Jungen und einem alternden Korea-Veteranen erzählt. Für Jugendliche im Programm war der beeindruckende Coming of Age-Film KOKON der Berliner Regisseurin Leonie Krippendorff, die damit bereits die Generation 14+ der diesjährigen Berlinale eröffnen durfte.

Nahezu alle Festivalfilme liefen an den Wochentagen auch vormittags exklusiv als Sondervorstellungen für interessierte Schulklassen – ein Angebot, das auch in Zeiten von Corona regen Zuspruch fand. Das Festivalteam bedankt sich bei allen Beteiligten, Förderern und Unterstützern und freut sich bereits darauf, auch im nächsten Jahr wieder sehenswerte Kinder- und Jugendfilme nach Bremen zu holen und mit all den kleinen und großen Filmfans diese besonderen Kinomomente zu teilen.